Download des Theaterstücks Streicherseele (Dateigröße: 238 KiB)
Wir schreiben das Jahr 2004. Zwei gelangweilte Abiturienten, einer davon ich selbst, haben pro Woche schätzungsweise 8 Freistunden zwischen Unterrichtsstunden, in denen es sich nicht lohnt nach Hause zu gehen. Doch, oh Glück, die Schulleitung hat ein „Selbstlernzentrum“ eingerichtet. Das ist ein Arbeitsraum mit einigen Computern, die sogar Internetzugang haben. Angespornt durch die erzwungene Lektüre klassischer Literatur entscheiden sich die beiden, selbst ein Theaterstück zu schreiben, dessen Sinn und Zweck genau so schwer zu interpretieren ist wie bei den Vorbildern.
So entstand zunächst das Stück Streicherseele. Erst nur als Textdatei, später akribisch dem Layout der allseits bekannten „Reclam-Heftchen“ nachempfunden und um eine eigene Interpretation, Inhaltsangabe und Aufgaben für gequälte Schüler erweitert. Die Inhaltsangabe sagt über das Stück:
Das Stück spielt an einem Bahnhof zur ungenannten, jedoch abschätzbaren Zeit des Epochenumbruches im 19./20. Jahrhundert.
Die Hauptpersonen Francesco und Adalbert werden als hungernde Landstreicher vorgestellt. In der zweiten Szene kommt es sogleich zum ersten Zusammentreffen mit dem Prinzen, der für den Handlungsverlauf eine große Bedeutung hat. Adalbert bittet ihn um eine kleine Spende, doch der Prinz zieht sich geschickt und unehrenhaft aus der Affäre.
Im Zug trifft er auf Mister Bronccini, einen italienischen Geschäftsmann, der den Bahnhof aufkaufen möchte. Die Verhandlungen werden jedoch unterbrochen. Zudem erfährt ein Bahnhofsarbeiter von dem geplanten Verkauf und den harten Maßnahmen, die Mister Bronccini als neuer Besitzer gegen die »Streicherplage« und die fehlende Moral der Arbeiter ergreifen möchte. Er berichtet es Francesco und Adalbert, und zusammen mit anderen Bahnhofsarbeitern revoltieren sie gegen den Prinzen.
Zu einem Höhepunkt des Konfliktes kommt es, als Francesco seine frühere Gefährtin Violetta wiedertrifft – in Begleitung des Prinzen. Es stellt sich heraus, dass der Prinz die geplante Hochzeit zwischen Francesco und Violetta durch eine Intrige verhindert hat, um dann Violetta mit auf sein Schloss zu nehmen. Violetta sagt sich vom Prinzen los und flüchtet zusammen mit den Revoltierenden und dem vom Prinzen entrissenen Kaufvertrag in ein Bürogebäude, wo sie sich verschanzen. […]
Wen das neugierig gemacht hat und wer sich nicht von pseudo-altertümlicher Sprache und möglicherweise fehlendem Sinn abschrecken lässt, der sollte den Download des PDFs nicht scheuen!